2015/08/27

Melancholischer Herbert

 Ein verlorengegangener, überarbeiteter Post aus dem Winter:


Da der Schnee schon fast geschmolzen ist
(hat ja irgendwie was von Vergänglichkeit), 
wird Herbert melancholisch und versucht sich am Schreiben ...
IRGENDWANN VIELLEICHT
Ein kurzer Blick, ein Wimpernschlag zu viel

unerwartet, unbemerkt, unverstanden
Zu echt, um nicht wahr zu sein
zu wahr, um schön zu sein
Kurze Hoffnung
Ich denke zurück, verpasse das Jetzt
Zu viel Skepsis, zu verbissen, zu späte Erkenntnis:
Ich warte hier schon länger. Zu lange
Und ich werde hier auch noch länger warten
Hier, an dem Punkt, an dem ich es das erste Mal spürte
Vielleicht kommt es wieder
Vielleicht irgendwann
Das Gefühl von leben und leben lassen
Das Gefühl der endlichen Ewigkeit
Des unendlichen Nichts
Das Gefühl des Seins
Ich gebe die Hoffnung nicht auf
Eher ein Wunschgedanke, ein Befehl
Gebe die Hoffnung nie auf!
Zumindest nicht so schnell, noch nicht jetzt
Das Leben geht weiter
Es zieht vorbei, ich sehe ihm nach
Warte und kann nicht loslassen
nicht weiterlaufen
nicht vergessen
Voller Angst, das Verpasste zu verlieren
Ich warte
Auf den ausgelöschten magischen Moment
Den erstickten Funken der Erleichterung, Erleuchtung
Erstickt im Trubel
In Freiheit
In Leere
Im Vakuum
So, wie es war, wird es nie wieder
Doch ich warte
Will nicht aufgeben, obwohl ich weiß, ich sollte
Ich muss, zwinge mich
Langsam tut es nicht mehr weh
Schon zu oft habe ich das gleiche Spiel gespielt
Vielleicht habe ich Glück, vielleicht kommt es wieder
Ein neuer Moment, eine neue Chance
Vielleicht
Vielleicht irgendwann mal wieder
Irgendwann vielleicht

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