2018/01/29

Herbert jagt Hühnergötter

Kalte, klare Luft im späten Januar und Sonntagssonnenschein locken Herbert nach Fehmarn zur Hühnergötterjagd:



Warm angezogen ein mutiger Test der Haltbarkeit gefrorener Strandpfützen.

Welch Erleichterung, dass die große Pfütze nicht auch eingefroren ist!

Und dann soll's losgehen: Herbert macht sich auf die Suche nach den Lochsteinen
Wie das Loch in das harte Material gelangt, darüber gibt es viele Theorien.

Herberts liebste erzählt von verliebten Wassermännern, die nachts an die Strande schwimmen.
Dort suchen sie die schönsten Steine zusammen, um die Meerjungfrau, für die ihr Herz schlägt, mit einem Schmuckstück zu beeindrucken. Ungestört machen sie sich daran, Löcher in die Steine zu bohren, was gar nicht so einfach ist und einige Zeit dauert. Manch einer wird von nachtwandernden Menschen überrascht und muss seinen Arbeitsplatz Hals über Kopf und ohne vollendetes Werk verlassen.
Deshalb findet man so oft Steine mit Löchern, die nicht ganz durch den Stein reichen.
! Es ist wichtig, diese an Ort und Stelle liegen zu lassen, damit der Wassermann sie in der nächsten Nacht wiederfinden und weiterbearbeiten kann !
Die fertigen Steinperlen fädelt ein jeder Wassermann mittlerweile direkt auf, was dafür sorgt, dass die wirklich gelungenen (Wassermänner haben sehr große Ansprüche an ihr Handwerk. Sie wollen der Meerjungfrau um alles in der Welt gefallen und wählen daher nur die besten der Steinperlen für ihre Geliebte aus.) bei einer überstürzten Flucht nicht verloren gehen können.
Alle komplett durchbohrten Steine, die man am Strand findet, sind also welche, die es nicht an die Kette geschafft haben und können ohne schlechtes Gewissen eingesammelt werden.

Früher zum Beispiel sammelten die Bauern diese Steine, fädelten sie auf Schnüre und hängten diese langen Ketten in ihren Hühnerställen auf. Kam nachts ein räuberischer Fuchs, stieß er gegen die Ketten und verursachte einen Lärm, der die Hühner weckte und sie davor rettete, dem Fuchs zur Mahlzeit zu werden.
Dieser Brauch verlieh ihnen den Namen Hühnergott, welchen sie bis heute mit Stolz tragen.

Am Ende des Tages ist eine stolze Menge in verschiedensten Größen, Formen und Farben zusammen gekommen und Herbert macht eine Pause.
Wellenrauschen, Meeresduft und Sonne - So lässt es sich auch im Winter glücklich leben.

Zu all dem Glück hat Herbert kurz vor Antritt der Heimfahrt dann auch noch eine Flaschenpost gefunden!

3 Kommentare:

  1. Oh wie toll, jetzt hast du sogar eine Flaschenpost gefunden! Aber du machst mich ganz furchtbar neugierig, weil du gar nicht erzählt hast, was denn darin geschrieben stand ;-)

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    1. heii, wie schön von Dir zu lesen! <3
      Der Inhalt der Flaschenpost unterliegt leider dem Briefgeheimnis, jedoch lässt sich verraten, dass jemand einen schönen Urlaub hatte :)

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  2. Was für eine wunderschöne Geschichte! Und welch ein wundervoller Tag!

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